21 Februar 2006

Humor

Meine Leser, ich bin ein Freund des Humors, ja manchmal bin ich sogar dem Lachen zugeneigt. Von Zeit zu Zeit ist auch ein Schmunzeln meinen Lippen zu entlocken oder gar ein Kichern zu hören. Insbesondere mag ich auch (man beachte das auch) den schwarzen Humor, ja ich mag ihn. Doch was sich gestern in meinem Postfach befand erweckte merkwürdige Reaktionen, zum einen wollte ich Schmunzeln, sogar grinsen, zum anderen stellte ich mir die Frage: 'Darf man denn das?'. Vor meinen Erläuterungen lass ich den Ausschnitt, besser das folgende Bild, für sich selbst sprechen.



Hier nochmal die Tatsachen:

E.ON sorgt schon heute für das Gas von morgen!

Fakten: Die Arbeiten für die Ostseepipline von Russland nach Deutschland haben begonnen. Sie verbinden uns erstmals direkt mit den riesigen russischen Erdgasvorkommen. Das ist wichtig für die Versorgungssicherheit in unserem Land. Denn weltweit steigt die Nachfrage nach Erdgas stark an. Umso wichtiger ist es die Gasversorgung von morgen schon heute zu sichern.

Ich muss zugeben, was darf ich mir nun darunter vorstellen. Der Text spricht von einem Sicherheitsbedürfnis des deutschen Volkes, von unserem Land. Ich hatte bisher keine Gasangst und in Anbetracht dieser Konstellation gebe ich zu, verwirrt es mich etwas. Habe ich etwas verpasst? Sind die alten Zeiten wiedergekommen? Ist es Zeit auszuwandern? Oder haben wir hier einfach ein Wurstblatt mit einem völlig inkompetenten Redakteur, einer Redaktion die einfach wild Seiten entwirft ohne jemals einen Blick auf den Inhalt zu werfen. Sollte Deutschland schon soweit sein, dass das Desing derart überwiegt, dass der Inhalt völlig irrelevant geworden ist? Es scheint so und nicht die Bildzeitung als strahlendes Licht am Himmel des Journalismus verwirkt das Recht auf Darstellung sondern dieses Wurstblatt. Traurig.

17 Februar 2006

Untreu

Nach langer Zeit habe ich es erneut gewagt einen Blick auf die Statistiken zu werfen und was musste mein trauriges Auge erblicken? Durch meine vierwöchige Schreibblockade ist mir die Hälfte meiner Leserschaft entschwunden. Welch wankelmütiges Volk! Doch seht selbst:



Für die treue Leserschaft halte ich noch ein Bonbon bereit, die Statistik der letzten zwei Monate inklusive der Suchbegriffe die auf meine Seite führten und eines drängt sich mir langsam auf - ich bin ein Magnet für Perverse. Details dazu werde ich heut Abend geben.

16 Februar 2006

Sieh an...

Meine geliebte Leserschaft,

zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mich eine Schreibblockade geplagt hat. Mein treuester Leser fragte mich schon nach dem Status der Seite und ob sie denn nun zum Verkauf stünde. Meine Antwort ist ein klares Nein! Doch warum habe ich solange nichts geschrieben? Lag es daran, dass mein leeres und tristes Leben nichts mehr zu bieten hat oder ist es einfach nur der Fluch des Alltags der mich aufgehalten meine Weisheiten der Welt zu übermitteln. Ich werde es wohl nie erfahren, denn nun ist es soweit - ich habe ein Thema.

Da mein Arbeitsalltag einer Verschwiegenheitspflicht unterliegt und ich so die dortigen Eskapaden nicht schildern darf muss der Alltag her um genau zu sein meine U-Bahnfahrten, man könnte sie auch erlebbares Berlingefühl nennen. Es war vor knapp zwei Wochen ein vernebelter und kalter Tag, mich plage eine leichte Erkältung und meine zarte Nase war gerötet und schmerzte leicht, primär wurde sie aber von einem permanenten Schleimfluss geplagt. Ja ich weiß, ich habe es schwer, sehr schwer. Müde und erschöpft betrat ich nach kurzer ereignisloser Busfahrt den U-Bahnhof. Prompt erwischte mich der Fahrtwind der hereinfahrender U-Bahn und jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken, ich war auf dem besten Weg tatsächlich krank zu werden. Auch ein leichter Husten reizte meine zarte Kindeslunge. Hatte ich schon gesagt das ich es schwer habe?

Missmutig betrat ich die Bahn und stellte mich der allmorgendlichen Herausforderung einen begehrten Sitzplatz zu ergattern, ah dort war tatsächlich noch ein freier Platz. Es erschien mir ein wenig merkwürdig, dass so viele Leute standen, doch ein Platz ist ein Platz sagte ich mir. Ich setzte mich und stöpselte mir die Kopfhörer meines iPod Nanos ein (ja, wenn man Praktikant ist schwimmt man förmlich in Geld). Während der Fahrt vernahm ich immer wieder ein leises Husten von meinem Nachbarn, was für ein kranker Mann dachte ich. Warum bleibt er nicht zu Hause wenn es ihm so schlecht ergeht. Schon plagte mich auch ein leichter Hustenanfall und vertagte meine Gedanken. Die Fahrt verlief für die nächsten paar Minuten ruhig und ich blätterte gelangweilt in der Zeitung, als es passierte!

Mein Nachbarn hustete erneut laut auf gefolgt von einem urtümlichen Laut, eine Art dunkles Knurren gefolgt von einem würgend keuchendem Geräusch. Ein zäher Schwall gelber Flüssigkeit durchsetzt mit kleinen braunen Bröckchen ergoss sich in einem faszinierend schönen und anmutigen Bogen aus seinem halb geöffneten Mund - auf die Beine seines Gegenübers. Schön. Sehr schön, dachte ich. Das Opfer, eine Frau, quiekte laut auf und keifte: 'Ihhhh, können sie nicht aufpassen?'. Ja. Aha ja dachte ich, aufpassen das hätte wohl alles verhindert. Hätte er nur vor zwei Tagen aufgepasst was er isst, was er trinkt und was er anzieht wäre das nie passiert oder hätte er heut früh aufgepasst wie es um seinen Magen steht, dann ja dann wären die Beine der Frau unbefleckt und sie hätte als Jungfrau des Vomierens ihr Ziel erreicht. Doch nein, der arme Mann hatte nicht aufgepasst! Das Unglück war perfekt, die Frau überschüttet mit dem Ergüssen des Herren und das alles, da er nicht aufgepasst hatte. Ein Drama, eine Schande, pervers, unfassbar und unerhört. Und welcher Geruch. Ein wenig an das der Jagdwurst erinnernd und doch um länger schärfer und wirkungsvoller, mir wurde ebenfalls übel und ich wollte es meinem Streiter gleich tun, doch ich besann mich eines Besseren und wechselte schleunigst das Abteil.

Was für ein Erlebnis und alles andere als schön, doch als überzeugter Optimist kann ich nur eines sagen: Ich war wach!