29 November 2005

Am Eisen

Seit nunmehr gut 2 Monate bin ich dabei meinen Astralkörper zu formen. Ich weiß, eigentlich ist es völlig unnötig, doch ein wenig Eitelkeit muss man auch mir zugestehen. Dreimal die Woche schicke ich mich und meinen Körper an die schweisstreibende Arbeit, mit Erfolg. Erstaunlich was ein wenig Bewegung bewirken kann.
Doch noch erstaunlicher ist das illustre Publikum eines Fitnessstudios (Gesundheitscenter nennen sie sich selbst). Meine Zeiten sind vormittags von 8-10 Uhr, denn da ist es einfach leerer und ruhiger. Größtenteils trifft man muntere, aktive Leute des reiferen Alters. Die Rede ist von Rentner, anscheinend gibt es für sie zwei Arten der Beschäftigung, entweder frönen sie der Busfahrt oder sie versuchen ihren gebrechlichen Körper an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit zu treiben. Auffällig ist, dass anscheinend nicht der Sport im Vordergrund steht, denn nach zwei Wiederholungen setzen sie sich erschöpft zu ihren Bekannten um dort gepflegte Konversation zu betreiben. Lustig wird über den vergangenen Urlaub und die ach so anstrengenden Übungen philosophiert. Hmm, nicht geschwitzt haben sie bei den Übungen, aber bei ihren Erzählungen reden sie sich derart in Rage, dass sich nun tatsächlich Schweißperlen auf ihrer Stirn abzeichnen.

Doch es treibt nicht nur Rentner in die Muckibude, nein zu dieser Zeit sind auch schon die Männer unterwegs und wenn ich Männer sage meine ich Männer. Breite muskelbepackte Beine, ein winziger Po, ein breiter Rücken und noch breitere Schultern werden von einem kleinen rasierten Kopf gekrönt. Zuerst hatte ich sie gar nicht wahrgenommen, aber als ich das erste Mal einen urtümlichen gutturalen Schrei vernahm wusste ich sofort was das zu bedeuten hatte. Eine der Pumper vergewaltigte gerade die Maschine, das Gewicht auf dem Maximum quälte er die Seilstränge und Gewinde aufs Äußerte. Sein schmerzverzerrtes Gesicht rannen etliche Schweißperlen hinab, doch er liess nicht locker und prügelte seinen Körper immer weiter. Fasziniert beobachtete ich das Bild des Grauens, der deformierte Mann wiederholte seinen Schrei und zog ein letztes Mal den schwarzen Gewichtsblock empor. Jeder normale Mensch wäre nun erschöpft zusammen gebrochen, doch nicht er. Er erhob sich um mit immer noch schmerzverzerrten Gesicht sich im Spiegel zu betrachteten, grimmig zufrieden nickte er sich zu. er war wohl zufrieden, glaube ich. Im Anschluss folgte der routinierte Kontrollgang zur Waage, so wie jeden Tag es könnte durchaus sein, dass man in der Zeit 30g mehr Muskeln aufgebaut hat. Man kann nie wissen, immerhin waren sie erfahren - musste also Sinn ergeben, gehe ich doch auch täglich auf die Toilette und wasche mich, also warum nicht auch auf die Waage?

Im Anschluss an das Training gehe ich gern einmal in die Saune - doch das in dem nächsten Beitrag.

28 November 2005

Sonja

Gestern Abend hatte ich die Gelegenheit einer Teampremiere beizuwohnen. Teampremiere? Sagte mir erst auch nichts, doch nun bin ich klüger. Eine Teampremiere ist eine offizielle Aufführung eines Films nur für Mitglieder des am Dreh des Films beteiligten Teams. Sinn davon ist, dass für viele Wettbewerbe (z.B. die Berlinale) die Vorbedingung für eine Teilnahme ist, dass dieser Film niemals Premiere hatte. Mit anderen Worten ich weiß von nichts, es gab diese Premiere gar nicht und offiziell schreibe ich auch hier nichts.
Da eine Bekannte für das Szenenbild in dem Film verantwortlich war, gehörte ich zu dem Kreis der Auserwählten. Ort des Geschehens war das Kino Babylon in Mitte nahe dem Rosa-Luxemburg-Platz. Ich war gespannt was mich erwarten würde und ich wurde nicht enttäuscht, das verrauchte Foyer war gefüllt von szenigen Personen. Jede trendige Jacke und Frisur war vertreten, da waren die junggebliebenen Mittvierziger neben aufgedrehten jungen Mädchen auf der Suche nach ihrer großen Chance. Man rauchte, trank und unterhielt sich, jung und alt auf der Suche nach Kontakt und dem karriereförderlichen Gespräch. Fetzen von filmischen Diskussionen drangen zu meinem Ohr, so z.B. : Hast du den neuen Ritzenberger gesehen? Ja, aber er hat die Symbiose aus Licht und Schatten nicht genug expliziert. Aha, Ritzenberger (wer weiß ob ich das überhaupt richtig verstanden habe), Licht und Schatten - expliziert. Da ich als Multitalent selbstverständlich auch passionierter Filmkritiker bin dachte ich mir, hmm warum sagt sie nicht, dass ihr der Film nicht gefallen hat? So fühlte ich mich schon etwas verloren zwischen dieser geballten intellektuellen Macht, Namen und Begriffen wurden sich im ständigen Wettstreit entgegen geworfen und ich stand überfordert dazwischen. Das einzige Vertraute, dass mir blieb war meine lieb gewordene Zigarette, die mir rauchend Trost spendete.
Nach einer knappen viertel Stunden betraten wir dann den Kinosaal, an der Tür hing ein Zettel mit der Aufschrift: 'Im Saal gilt strengstes Rauchverbot'. Strengstes? Werde ich geprügelt, gesteinigt, gekreuzigt wenn ich rauche? Nun gut, ich wollte es nicht drauf ankommen lassen, aber ein kurzes Rauchverbot hätte wohl auch gereicht. Aber ich schweife ab, nach kurzen Worten von der Regisseurin und Drehbuchautorin Kirsi Limatainen, eine Finnin mit guten Deutschkenntnisen, war es soweit der Film begann. Titel des Films war 'Sonja', er handelte von einem jungen Mädchen (nehme an 14), welche im Plattenbauviertel von Leipzig(?) wohnt und lebt. Gezeigt wird ein Ausschnitt aus ihrem jungen Leben mit all den Wirrungen und Unsicherheiten dies es so gibt. Es geht um die Liebe, Eltern etc., eigentlich nichts spektakuläres aber allein durch die Ansiedlung im ostdeutsche Flair bekommt der Film eine eigene Note. Außerdem waren fast alle Darsteller Laienschauspieler und standen das erste Mal vor der Kamera, bezeichnenderweise wurde sie alle in Berlin Mahrzahn gecastet, sie mussten also nur sich selbst spielen (na ja fast). Alles in Allem ein netter Film, doch ob er es groß in die Kinos schaffen wird wage ich zu bezweifeln.

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25 November 2005

Penisgröße

Anmerkung: Der folgende Text enthält ein anstössiges Wort - Penis. Da mancher Leser sensibel auf dieses erotisch sexuelle Wort reagiert bitte ich all diejenigen zartbesaiteten Gemüter Folgendes zu tun. Bevor sie diesen Text lesen sollte sie ihn in einem Textverarbeitungsprogramm z.B. MS Word öffen, Suchen&Ersetzen ausführen und das Wort 'Penis' durch 'Dings' ersetzen.


Dank dem Internet haben wir ja eine unglaubliche Quelle an Wissen zur Verfügung, die zu 90% mit Müll gefüllt ist. Da suche ich zum Beispiel ein Kochrezept für Risotto und werde mit Treffern und Seiten begrüßt, die der Meinung sind meine Partnerin wäre nicht zufrieden mit mir und ich solle mir doch einmal Olga (28, blond, barbusig, womöglich osteuropäischer Abstammung) ankucken. Olga, dem Photo nach eine tolle Frau und wahrscheinlich doch erst 16, nun ja wer weiß? Erschöpft segnete mich erst der achte Treffer mit Erfolg, wohl besser als nichts.
Doch nicht nur, dass mein Risottovergnügen von google getrübt wurde, nein auch mein Posteingang meines geliebten Mails wird von dem Fluch der Werbung heimgesucht.
Neben verzweifelten Millionären aus dem afrikanischen Raum die ihren Reichtum auf meinem Sparkassenkonto parken wollen, erreichen mich Nachrichten von Doktoren und Hellsehern, doch eine Nachricht hat mich zum Nachdenken angeregt. Der Betreff war unverfänglich, geradezu unscheinbar, so konnte ich dort lesen 'medical solutions'.
Aha, eine Nachricht von einem Mediziner also gut das musste seriös sein. Die Nachricht begann mit einer Vorstellung der Persönlichkeit von Dr. Mitchell, ein Mediziner aus den Staaten mit viel Erfahrung und dem Blick fürs Wesentliche. Sicher, er war ein Mann der Tat der wusste was zu tun war. Sein fundiertes Referat hatte folgenden Satz zur Einleitung:

And SIZE does matters.

Ah ja, die Größe war groß geschrieben ist ja auch die Größe und sie ist wichtig. Nur welche Größe könnte gemeint sein? Im Folgende offenbarte man mir, dass 86% aller Frauen unglücklich seien. Natürlich dachte ich, wer sich ständig Gedanken über seinen Aussehen macht und dennoch maßlos isst kann nur unglücklich sein (Wie sagt doch jemand immer: 'Fünf Minuten im Mund, fünf Jahre auf der Hüfte.'). Aber weit gefehlt, alles falsch die Ursache liegt ganz woanders. Die moderne Frau von heute ist mit sich selbst zufrieden, es ist der Mann der sie in das Unglück treibt. Nicht der Mann im Allgemeinen, sondern ein spezifisches Merkmal des Mannes - sein Penis. So erklärt man mir das 72% aller Männer denken, dass ihre Größe derer von 43% aller Männer entspricht, was wiederum bedeutet, dass sie überdurchschnittlich gesegnet sind. Aber nur 14% aller Frauen sind mit seiner Größe zufrieden. Man eröffnete mir, dass ich zu den unglücklichen 86% gehöre und meine Penisgröße wäre unzureichend. Unsinn, denke ich, ich bin doch zufrieden. Obwohl, es könnte eigentlich schon etwas, hmm. Doch Dr. Mitchell hat die Lösung parat! Ich könnte meine Leistung um 150% steigern wenn ich nur eine Großpackung seiner Pillen zu mir nehme, innerhalb von 6 Wochen könnte ich den Frauen dieser Welt ihr Unglück nehmen. Phantastisch denke ich, wo kann ich das bestellen. Ah, es gibt einen Adresse und einen Preis - 149.99 $.

Oh, verzeiht mir Frauen dieser Welt, aber ich kann mir euer Glück nicht leisten.

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Wetter

Heut ist es kalt, denn mir ist kalt.

Doch es hat geschneit und er bleibt liegen, der Schnee. Berlin nun ganz in weiss gehüllt wirkt gleich freundlicher und angenehmer und alles ist wie jedes Jahr. Der überraschende Schnee und die spontane Kälte führen zur gewöhnlichen Verspätung der S-Bahn, sicher wer konnte denn auch damit rechnen? Gestern gab es noch strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen und heut haben uns die schmelzenden Polarkappen erreicht.

Ich liebe die S-Bahn.

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24 November 2005

Adipositas

Da ich mich massiven Druck, durch einem meiner Leser, ausgesetzt sehe, bin ich gezwungen einen weiteren Eintrag zu verfassen, Thema ist ein zwei Wochen zurück liegendes Ereignis.

Wie der aufmerksame Leser weiß bin ich leidenschaftlicher S-Bahn Fahrer, da dieses Wunderwerk unter der Schirmherrschaft der BVG leider durch die Gesetze der Schienen gebunden ist, gibt es eine weitere Beförderungsmöglichkeit, den Bus. Der Bus ist ein großes Fahrzeug mit einer festen Route und verlässlichen Zeiten. Doch der Bus ist mehr, er ist Sammelbecken der Gesellschaft und Zuflucht der Alten und Ausgestossenen. Begibt man sich vormittags in den Bus, so sehen einen die Narben und Falten der vergangenen Jahrzehnte an. Trübe blickt der gemeine Rentner aus dem Fenster, nein er gibt vor das ihn das Fenster interessieren würde, in Wirklichkeit gilt seine Aufmerksamkeit den restlichen Fahrgästen. MIt tückischen Blicken inspiziert er den Rest der Fahrgäste und vergleicht sie mit seinem Leben, offensichtlich muss alles schlechter geworden sein, denn früher war es besser. Die Welt war nicht so verschwommen und lauter war sie auch, man konnte die Leute verstehen und auch der Gang war wesentlich fester.
Doch es ist nicht der Rentner der einem die Busfahrt versüsst, nein es sind die eloquenten Erwerbslosen, nein Arbeitssuchenden die zu dieser frühen Tageszeit ihren Geschäften nachgehen. So stand ich an meiner Haltestelle und erwartete den pünktlichen Bus, gelangweilt blickte ich zu Boden und fragte mich was der Tag wohl bringen würde. Da erblickte ich sie, eine junge Dame Ende Zwanzig, sie trug eine geschmackvolle graue Jogginghose zu weißen Turnschuhen, den Oberkörper bedeckte eine lange, offen getrage Jacke. Elegant trug sie ein meisterhaftes Schmuckstück auf ihren voluminösen Brüsten zur Schau, ihr Mobiltelefon (im Volksmund Handy). Sie war wohl eine Freundin des Essens und des guten Geschmacks, das liess sich nicht leugen, denn ihre Körpermasse wie auch ihre Kleidung sprachen Bände.
Vor sich führte sie ein ein kleines Sportmobil, im Inneren ein Bündel menschlichen Glücks, ein Kind. Als nun der Bus gemäß des Fahrplans eintraf setze sie ihren Körper geschickt in Bewegung, ich bewunderte die Eleganz mit der sie es Verstand die Massen zu dirigieren. Unfassbar dachte ich, vier Schritte und sie transpiriert nicht einmal. Sie überliess es ihrem zweiten Kind, Dennis wohl sein Name, das Sportmobil in den Bus zu befördern, während sie sich direkt vor mir in die Schlange der glücklich Wartenden einreihte. Es kam wie es kommen musste, sie stand vor der Herausforderung die Stufe in den Bus zu bewältigen, als sie nun ihren rechten Fuß agil hoch nahm fiel mein Blick unwillkürlich auf ihr Hinteres. Zu meinem Erstaunen sah ich etwas Unfassbares, zwischen den beiden riesigen Schemen die ihren Po definierten zeichnete sich etwas ab. Voller Faszination blickte ich auf das Grauen, eine dünne dunkle Linie war zu sehen. War es der Schweiß des Erfolgs oder gar die Reste eines Geschäfts? Ich wusste es nicht, also fasste ich den Entschluss sie darauf anzusprechen.
Zaghaft sagte ich: "Entschuldigung?". Sie drehte sich um und aus ihrem von einem Damenbart umrandeten Mund kam ein inbrünstiges "Was?". Erschrocken und eingeschüchtert vergaß ich meine Frage und murmelte etwas von "Könnte ich bitte durch?". Sie nickte nur und ich setzte mich auf einen Platz, das Bild des Grauens noch deutlich vor meinem geistigen Auge. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich dicke Menschen mit einer vollkommen abwegigen Auffassung von Körperhygiene verabscheue.

19 November 2005

Das Praktikum

Endlich, der Vertrag ist da. Was lange währt wird endlich gut, so scheint es zumindest. Vor einem guten halben Jahr hatte ich den Entschluss gefasst mir ein halbjähriges Praktikum zu suchen. Warum? Nun zum einem um in meinem Lebenslauf ein Praktikum vorweisen zu können, soll ja helfen und zum anderen um auch mal in die 'Wirtschaft' einzutauchen.
Viel hört man ja von der bösartigen Wirtschaft, Arbeitszeiten von weit über 10 Stunden, unrealistische Deadlines, Knebelverträge u.ä. Das möchte ich gern mit eigenen Augen sehen und erleben. Denn im Gegensatz zum wissenschaftlichen Arbeiten (Machen wirs nicht heute dann eben morgen oder nächste Woche...), muss es die Hölle auf Erden sein. Oder ist es doch ganz anders? Hoch motivierte Mitarbeiter, eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und Erfolgserlebnisse?
Nachdem ich den Praktikumsentschluss gefasst hatte machte ich mich gleich daran meinen Lebenslauf zu schreiben, das ging schnell und einfach von der Hand. Dann machte ich zwei Monate lang gar nichts mehr. Irgendwann habe ich dann angefangen im Netz bei den großen Firmen zu stöbern (IBM, Oracle, SAP, T-Systems, Siemens etc.), merkwürdigerweise haben die meisten von ihnen ihre Standorte an Orten wie Walldorf und Weißach. Der Leser kennt sie nicht? Ich auch nicht. Eine kurze Recherche bei map24 ergab, dass Weißach das Zentrum des Lebens in der Nähe von Stuttgart ist und Walldorf die Metropole nahe Heidelberg zu finden ist. Oh, ein halbes Jahr lang im Dorf zu leben ist für mich nicht das höchste der Gefühle. Sehr gut, damit legte ich den Praktikumsgedanken für die nächsten zwei Wochen auf Eis. Dann aber kuckte ich mir SAP noch einmal genauer an, könnte ja sein, dass sie doch etwas für mich haben und Heidelberg klingt doch gar nicht so schlecht. Tatsächlich gibt es doch dort eine Stelle als Praktikant im Bereich Projektmanagement und Softwarearchitektur, klingt doch gut und genau nach dem was ich machen wollte. Die Anforderungen sind Office-Kenntnisse, hab ich, und UML, super denke ich das kannst du auch, und die Fähigkeit sich zu präsentieren, ja sollte machbar sein. Im Grunde genau meine Vorstellung, nur ein Haken hat es, der Beginn ist der 1. September. Verdammt, viel zu früh und nicht machbar. Gut, SAP war also nicht die richtige Wahl denn die restlichen Stellen waren dröge Programmierarbeiten in einem einsamen Verlies. Durch Umwege kam ich dann an die Adresse von T-Systems Abteilungsleitern, also hab ich sie einfach angeschrieben unter Angabe meiner Vorstellungen. Offenbar hat es die Wirtschaft nicht eilig, so dass die erste Antwort nach gut zwei Wochen bei mir eintraf. Der folgte ein intensives Vorstellungsgespräch (gute 1,5 Stunden) und die Zusage zum Praktikum. Aber wie wird es nun werden?
Hmm, das wird sich dann wohl alles ab dem 01.12 zeigen, ich bin gespannt in welchem Bereich es mich verschlägt und welche Aufgaben mich erwarten. Vielleicht sollte ich bei meinem persönlichen Ansprechpartner M. Walker anrufen und nachfragen, Consulting wäre nicht schlecht oder doch lieber Projektmanagement?
Ab dem 1. Dezember arbeitet der kon also bei der T-Systems GEI Deutschland GmbH in der Entwicklungsabteilung. Vorrang wird dort für Großkunden an Portallösungen gearbeitet, insbesondere für Daimler-Chrysler und dem Bund. Oh, ich sehe gerade in den Unterlagen ist auch eine Verschwiegenheitserklärung enthalten, na ja noch habe ich sie ja nicht unterschrieben.

PS: Schreibe ich zu lange Einträge? Oder fahre ich einfach nur zu lange S-Bahn?

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18 November 2005

Ein Wettbewerb

Heut ist Freitag, also der Zeitpunkt für Werbung in eigener Sache. Seit mehr als 2 Jahren arbeite ich an der HU Berlin als Projektmitarbeiter bzw. Tutor am Lehrstuhl für Systemanalyse. Eine Entscheidung die ich nicht bereue, denn in der Zeit konnte ich viel Erfahrungen sammeln und stolz kann ich sogar von einer eigenen Publikation berichten (hier), welche ein Meilenstein in der Geschichte der Informatik darstellt. Ein kommendes Standardwerk, an dem wohl kein ernsthafter Informatiker vorbei kommen wird, aber ich schweife ab.
Auf meiner ureigenen Seite des Lehrstuhls zierte jahrelang eine leere Fläche den Platz meines Bildes doch das ist nun vorbei, man darf mich in meiner vollen Schönheit bestaunen. Da es durchaus sein könnte, dass ich ein verschobenes Selbstbild habe stelle ich folgende Frage:

Welches Bildnis wird kon am ehesten gerecht?

Dazu gibt es auf dieser Seite eine Auswahl an Bildern, welche es zu bewerten gilt. Der aktuelle Favorit ist dieses hier, allerdings frage ich mich da...wie werde ich eigentlich wahrgenommen? Der Mann mit der Zunge? Die Zunge mit einem Mann? Oder gar der 'Zungenmann'? Ich weiß es nicht, vielleicht kann mich einer der Leser aufklären, denn mir verschleiert sich der Zusammenhang.

17 November 2005

World of Warcraft (WoW)

Ein Laster muss jeder Mensch haben und ich gleich zwei. Nicht nur, dass ich der Lust des Rauchens fröne, nein ich spiele auch noch seit einem halben Jahr ein Spiel auf meinem Rechenknecht. Der Name ist World of Warcraft (WoW).
Man fragt sich nun was ist das für ein Spiel und warum gefällt es dem kon? WoW ist ein Online Rollenspiel mit einer geringen monatlichen Gebühr, das bedeutet es treffen sich Tag für Tag tausende von Spielern auf einem Server im Netz und spielen das Spiel. Für diejenige die mit dem Begriff Rollenspiel nicht vertraut sind, nein es handelt sich nicht um Doktorspielchen o.ä. und nein ich bin nicht die Krankenschwester. Bei einem Rollenspiel geht es darum, dass jeder Spieler eine Rolle bzw. einen Charakter spielt, das Ganze in einer Fantasywelt á la Herr der Ringe angesiedelt. So gibt es dort Menschen, Elfen, Zwerge, Orks, Untote usw., jeder von ihnen geht einem Beruf (Klasse) wie z.B. Magier, Krieger, Hexenmeister oder Schurke nach. Im Spiel selbst erlebt man dann zusammen Abenteuer indem man sich gemeinsam den Bösewichten stellt und Drachen oder auch Fische erschlägt. Nebenbei sammelt man magische Gegenstände um so seine Fertigkeiten zu verbessern und Anerkennung bei den anderen Spielern zu gewinnen.
Was macht nun für mich den Reiz dieses Spiels aus? In erster Linie ist es das Rollenspiel, ein jeder denkt sich eine Geschichte bzw. einen Hintergrund für seinen Charakter aus und spielt ihn entsprechend. So gibt es den größenwahsinnigen Hexer, den debilen Paladin, die naive Elfe und mich, den charmant gewandten Schurken Kalor, Traum aller Frauen. Hier kann ich meine latent schauspielerische Ader ausleben und Geschichten epischen Ausmaßes stricken oder erleben.
Alles in allem ein sehr kommunikatives Vergnügen und ein Spaß den ich nicht mehr missen möchte.
Das sollte als kleine Einführung genügen, sicherlich werde ich noch öfter von Abenteuern und Geschichten aus der Welt berichten, doch dazu später mehr. Gleichgesinnte finden sich in soggenannten Gilden zusammen, Kalor hat sich dem Bund der Völker angeschlossen, ein lethargischer Haufen aus Tagträumer, der das bietet was das Spiel reizvoll macht - Rollenspiel.

15 November 2005

S-Bahn

Ich bin ein glücklicher S-Bahn Fahrer, zumindest sage ich das solange bis ich mir ein echtes Auto leisten kann. Die S-Bahn bringt mich in Berlin an jeden Ort und das auch noch in einer akzeptablen Zeit. Doch das Schönste an der S-Bahn sind die freundlichen Menschen die man kennen lernen darf.

Ich bin auf dem Weg zu meiner Arbeit in der Uni, die S-Bahn ist mäßig besetzt, die Gesichter der Menschen sind offen und freundlich. Doch das Glück ist mir hold, ein Philosoph wünscht mit uns zu reisen. Ein unrasierter Herr Mitte Vierzig, geschmackvoll in eine abgerissene lila Jacke gehüllt, das Harr fettig und zerzaust der Mund fast frei von der Last der Zähne. So sitzt er glücklich in seinem Viererabteil und beginnt uns an seinen Weisheiten teilhaben zu lassen. Er ist ein Philosoph, ein gebildet Mann, das erkennt man sofort. In seiner rechten Hand hält er ein kleines Gefäß gefüllt mit dem Wasser aus der Quelle der Weisheit, ein Flasche Bier, man erkennt den Schriftzug 'Lidl'. Oha denke ich mir, der Mann hat Geschmack.
Klar und deutlich artikuliert strömt die erste Weisheit in mein wissbegieriges Ohr.

'Ick sachs dir, jestern sachte se noch se liebt mich. Und jetzte, jetzte tut se so als ob sie mich nich kennen würde die Olle. Dabei hab ick noch jesacht, ick will dich für immer haben. Aber so sind se die Frauen..'

Natürlich sieht er dabei niemanden direkt an, denn er möchte uns alle teilhaben lassen an seinen gesammelte Werken und niemanden ausschliessen. Recht hat er denke ich, genau so sind sie die Frauen, sobald man ihnen nüchtern die Liebe gesteht kennen sie einem in trunkenen Zustand nicht mehr. Doch damit war es nicht genug, er setzte zu seinem nächsten intellektuellen Schlag an, gespannt hoffte ich soviel wie möglich von seiner Erfahrung und Genialität profitieren zu können.

'Ditt ist doch alles Scheisse. Weesste imma triff ditt uns, ick hab meen Leben lang jeschuftet und jetzte hab ick nüscht. Es trifft imma deen kleenen Mann. Und weesste warum?'.

Er war ein geübter Rhetoriker, das war klar zu erkennen, geschickt hatte er in seinen Leben eingeführt und den Spannungsbogen mit einer unglaublichen Raffinesse aufgebaut, ich konnte kaum erwartet warum es denn nun den kleinen Mann getroffen hatte. er musste es wissen, denn er war klein. Was wusste der kleine Mann mir zu sagen, von dem ich noch nicht einmal ahnte, dass ich es gern wissen wollte. Er war kein Anfänger, denn anstatt die Antwort zu geben, machte er eine spannungsgeladene Pause, in der er einen weiteren Schluck von seinem goldenen Gerstensaft nahm. Was war es, dass den kleinen Mann so traf? Ich wartete. Langsam und zäh liess er seine Worte in das gefüllte Abteil klingen.

'Die Großen, weeste, gie Großen. Die nehmen allet weg und arbeiten ditt nur in die eigene Tasche. Und keener macht watt.'

Es traf mich wie der Schlag, natürlich wenn es einen kleinen Mann gab, dann musste es auch einen Großen geben und wenn es dem kleinen Mann schlecht geht, dann musste es dem Großen gut gehen. Immerhin nahm er ihm alles weg. Genial. Bange fragte ich mich, ob ich es von dem Kleinen nahm oder mir von den Großen alles genommen wurde. Vielleicht wusste er es mir zu sagen, doch leider erblickte ich schon das Stationsschild, S-Bahnhof Adlershof, ich musste leider aussteigen. Anerkennend nickte ich beim Verlassen des Abteils in die Richtung des Denkers, doch der große Geist blickte mit verschleiertem Blick gedankenversunken aus dem Fenster, beschäftigt mit dem nächsten großen Gedanken der bewältigt werden musste.

14 November 2005

voggy.de

Seitdem ich nun seit etlichen Monaten nichts mehr an meiner Seite gemacht hatte, abgesehen davon, dass sie von mir entfernt wurde. Habe ich den Entschluss gefasst mein unglaubliches und spannendes Leben meiner geneigten Leserschaft zugänglich zu machen. Da ich unheimlich viele Anfragen, Briefe, Telefonanrufe und eMails erhalten habe gibt es kein zurück mehr.

Ja, ich bin mir bewusst das über 98% der deutschen Bevölkerung an meinem Leben interessiert sind, daher gibt es nun endlich exklusive Einblick in das aktuelle Tages- oder Wochengeschehen von mir.

Ab morgen werde ich so Einiges und Interessantes, sowie Kleinigkeiten publizieren. Es wäre schön wenn ich einen Kommentar finden würde, denn nur so weiß ich, dass wenigstens einer dies hier liest.