13 Januar 2006

Google und ich

Wie bereits erwähnt führen der Herr Google und ich seit dem Beginn dieser kleinen Seite eine fortwährende Freundschaft. Er besucht mich jeden Tag und krabbelt mit zuverlässiger Zielstrebigkeit über meine Seite. Jeder noch so kleine Winkel meiner Texte wird von ihm aufmerksam durchforstet und katalogisiert. Sicher nun mag man sagen, dies ist nichts Aussergewöhnliches, denn das passiert Millionen von Seiten täglich, aber es gibt doch etwas Interessantes an dem Sachverhalt.
Der Herr Google ist nämlich nicht nur ein emsiger Netzkrabbler, sondern auch Quell des Wissens und Ruhestätte der Suchenden, ich erinnere mich nur mit Schaudern an meine Risottorezept-Suche. Dank der statistischen Möglichkeiten erlange ich Einblick in die Suchbegriffe die auf meine Seite führen, drei davon möchte ich doch gern vorstellen, denn sie zeigen interessante Sachverhalte. Nach der schon bekannten Anfrage "Where is voggy?" gibt es noch absurdere Begriffe.

1. Besucher über twtelecom

Aha, da bemüht also jemand Google mit dieser Phrase, mir ist völlig unverständlich wie man so einen Suchbegriff eingeben kann. Denn was erwartet man bei dem Suchbegriff 'Besucher'? Geschichten über Außerirdische? Wahrheiten über Entführungen und anschliessende Analsonden? Geschwängerte Mittvierziger die in ihrem leeren Leben Geschichten über Außerirdische verbreiten, um so wenigsten für 10 Sekunden auf dem gefürchteten Sender RTL in Explosiv aufzutauchen? Oder vielleicht ein kleiner Shop für Haustürfußmatten. Ich weiß es nicht und will es wohl auch gar nicht wissen. Bleibt nur noch eine Frage, warum meldet sich mein Freund TW nicht? Immerhin ist er ein Besucher über twtelecom und damit Ursache des Treffers, anscheinend geniesst er aber den Schutz der Anonymität und meldet sich daher nicht oder aber er ist sich gar nicht bewusst, dass er über twtelecom hier beinahe täglich vorbeischaut.

2. Jagdwurst mit Zwiebeln

Natürlich, Jagdwurst mit Zwiebeln offenbar von einem Fleischperversen eingegeben um sich das Rezept seiner Träume zu ergaunern. Aber nicht mit mir. Offenbar in der Hoffnung kulinarische Tips zu finden musste ich ihn enttäuschen und die Abgründe seiner verqueren Gelüste zeigen. Ich hoffe er weint jetzt über seine Fehltritte und entsagt dieser abscheulichen Wurst.

3. Knorpel (am) Hoden

Bitte? Als ich dies gelesen hatte entzog es sich mir völlig in welchen Zusammenhang das mit meiner Seite stehen könnte. Zwei Dinge schossen mir gleichzeitig durch den Kopf, zuerst tippte ich den Begriff bei Google ein, tatsächlich Treffer Nummer 1. Aber das musste warten, es gab noch eine zweite viel wichtigere Sache zu klären. Hatte doch der Begriff in mir die Angst geweckt, dass auch mein Hoden beknorpelt sein könnte. Panisch zog ich mich an einen ruhig, geschützten Ort zurück und überprüfte meinen Hoden. Erleichtert atmete ich aus, kein Knorpel - aber ein Hoden, so musste es sein.
Zurück am Rechner ergab ein weiterer Blick auf Google, dass sich der Treffer auf meinen Jagdwurst Beitrag bezog. Schon wieder! Wer hätte gedacht, dass diese Ekelwurst soviel Ärger und vor allem Enttäuschung mit sich bringt. Ich sah vor meinem geistigen Auge einen junge zwanzigjährigen Mann vor seinem Rechner sitzen, die eine Hand an dem (oder den?) Knorpel(n) seines Hodens, die Andere tippt zittrig die bange Anfrage ein. Sicher suchte er nach Leidensgenossen, doch schon der erste Treffer sollte ihn enttäuschen, nein am Boden zerstören, denn mit Tränen liest er einen Text über abartige Wurst und deren Zubereitung. Sollte nun sogar sein Hoden der Fleischwurst zum Opfer fallen? Ich weiß es nicht, doch etwas anderes ist sicher - er hat leise geweint.

1 Kommentare:

  • Ach, armer Kon! Nur ein Hoden. Deshalb die Stimme.

    Ich habe zwei. Bätsch!

    Von Anonymous Highbrow, bei 16 Januar, 2006 15:06  

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